Bis Mittwoch muss sich der Bund entscheiden, ob er 190 Millionen Euro als Zwischenfinanzierung billigt. Im Gespräch sind derzeit auch 38 Millionen Euro für den Weiterbau am Mega-Kreuzfahrtschiff „Global 1“. Während SPD und Linke auf Unterstützung drängen, will die AfD wissen, woher die Mitarbeiter kommen.
Bei der Rettung der MV-Werften setzen SPD, CDU und Die Linke in Mecklenburg-Vorpommern weiter auf Bundeshilfen. Es geht um eine Zwischenfinanzierung von bis zu 190 Millionen Euro. Im Landtag sagte Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU), es sei wichtig, den Werftstandort bis Ende des Jahres "warm zu halten". Dafür seien 80 Millionen Euro nötig. Mit weiteren 110 Millionen Euro könnte das Kreuzfahrtschiff "Endeavor" in Stralsund fertig gebaut und verkauft werden, so Glawe.
Gutachten sind noch nicht fertig
Eigentlich sollte der Bund im September entscheiden, ob die Werften Hilfen aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfond erhalten. Doch die notwendigen Gutachten dafür fehlen und sollen erst im November fertig sein. CDU, SPD und auch die Linksfraktion drängen dennoch auf eine Zwischenfinanzierung, vor allem, wenn auch Tourismus-Konzerne wie TUI Hilfe vom Bund bekommen. Nur die AfD-Fraktion lehnt so eine Zwischenfinanzierung ab. Für Kreuzfahrtschiffe gebe es momentan keinen Markt. Die MV-Werften hätten auch ohne Genting Zukunftsaussichten.
MV-Werften sollen mit unter den Corona-Schutzschirm
Die Verhandlungen zwischen Werften, Bund, Land und Hongkong laufen. Glawe hofft in der kommenden Woche auf eine Entscheidung. Die MV-Werften gelten mit rund 3.000 Arbeitsplätzen und weiteren 13.000 Jobs bei Zulieferern als industrielles Herz Mecklenburg-Vorpommerns. Das Land erwartet, dass der Bund eine Überbrückungsfinanzierung leistet, bis die nötigen Gutachten zur Zukunftsfähigkeit der Schiffbaubetriebe in Wismar, Rostock und Stralsund vorliegen und die MV-Werften unter den Corona-Schutzschirm des Bundes können.
Linke will MV-Werften zur Chefsache machen
Das vorhandene Geld der Werften ist dem Vernehmen nach Ende September aufgebraucht, weil das Geschäftskonzept von Genting - der Bau riesiger Kreuzfahrtschiffe für den asiatischen Markt - in der Corona-Pandemie nicht funktioniert. Am Mittwoch appellierten deshalb die Bundes- und die MV-Landtagsfraktion der Linken in einem Brief an Kanzlerin Angela Merkel (CDU), schnell zu handeln. "Die Zeit drängt" schreiben die Fraktionsvorsitzenden Dietmar Bartsch (Bundestag) und Simone Oldenburg (Landtag) in dem Brief. Das Thema müsse Chefsache werden.
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